H4-CBD (auch „hydriertes CBD“, Cyclohexyl-CBD) ist ein Cannabinoid, dass strukturell mit Cannabidiol (CBD) verwandt ist. Die erste erfolgreiche Hydration von H4CBD wurde schon im Jahr 1940 belegt und ist damit seit rund 80 Jahren bekannt. H4-CBD hat ein ähnliches Potenzial wie andere Cannabinoide wie CBD, GBN (Cannabinol), CBG (Cannabigerol), HHC (Hexahydrocannabinol) oder THC (Tetrahydrocannabinol), um mit den Cannabinoid-Rezeptoren im Körper zu interagieren und potenziell therapeutische Wirkungen zu haben.
Herstellung von H4-CBD
H4CBD wird mittels Hydration synthetisch aus CBD-Extrakt hergestellt und ist daher nicht natürlich in der Cannabispflanze enthalten. Es wird durch eine chemische Reaktion aus einem Vorläufermolekül hergestellt, indem vier Wasserstoffatome an ein CBD-Molekül hinzugefügt werden, um das hydrierte CBD-Molekül H4-CBD zu bilden. H4-CBD ist demnach strukturell mit CBD und anderen Cannabinoiden wie etwa HHC, CBG, CBN, THC oder gar PHC (Hydroxy4PHC) verwandt.
Wirkung von H4-CBD
Wie andere Cannabinoide interagiert H4-CBD mit den Cannabinoid-Rezeptoren im Körper. Da es sich um ein (halb-)synthetisches Cannabinoid handelt, kann es jedoch Unterschiede in seiner Wirkung und Potenz im Vergleich zu natürlichen Cannabinoiden geben. In der Forschung wird von einer um bis zu 100-fach potenteren Wirkung wie CBD angenommen. Es soll demnach auch durch den entspannenden Effekt eine HHC-ähnlich Wirkung auf den menschlichen Körper haben und zudem leicht psychoaktiv wirken.
Die genauen Auswirkungen sowie Wirkmechanismen von H4-CBD auf den menschlichen Organismus sind noch nicht vollständig bekannt.
Forschungsergebnisse
Es gibt noch relativ wenig Forschung zu H4-CBD. Einige Studien haben jedoch vielversprechende Ergebnisse für mögliche Anwendungsgebiete für das Wohlbefinden gezeigt. Eine Studie aus dem Jahr 2006, die in der Zeitschrift Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen von H4-CBD auf neuroinflammatorische Schmerzen bei Mäusen. Die Forscher fanden heraus, dass H4-CBD Entzündungen reduziert und Schmerzen lindert.
Eine weiter Studie von 2022 führt weiter Versuche an Mäusen durch: Diese kam zum Ergebnis, dass adipöse Mäuse, welche mit H4-CBD behandelt wurden, positive Effekte hinsichtlich Krankheitszustands aufweisen und somit ihr Gewicht schneller senken konnten als die Mäuse in der Kontrollgruppe.
Eine andere Studie, durchgeführt im Jahr 2022 von einem Team italienischer Wissenschaftler, untersuchte die Auswirkungen von H4-CBD auf das endocannabinoide System (ECS). Das ECS ist ein komplexes Zellsignalisierungssystem, das eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der Homöostase des Körpers spielt. Diese Studie konzentrierte sich nicht auf spezifische Krankheiten, sondern auf die grundsätzlichen Wechselwirkungen von H4-CBD mit diesem wichtigen System.
Die Forschung zeigte, dass H4-CBD das Potential hat, auf das ECS zu wirken und es zu modulieren, was auf seine mögliche Bedeutung für eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Funktionen hinweist
Bezüglich der Sicherheit des Konsums von H4-CBD wurden 2022 weitere Studien durchgeführt. Die Forscher untersuchten hierbei die Toxizität des Stoffes, sowie deren langfristige Auswirkung auf menschliche Zellen. Bei der Durchsicht der Forschungsergebnisse wurde so dementsprechend festgestellt, dass von H4-CBD aus heutiger Sicht keine potenzielle Gefahr für menschliche Zellen ausgeht.
Ist H4-CBD legal?
Gemäß der gegenwärtigen Erkenntnis ist H4-CBD nicht vom Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz (NPSG) oder vom BtMG erfasst und damit sowohl in Österreich als auch in Deutschland nicht illegal (Stand: 05.05.23). Allerdings hat die Substanz eine starke Ähnlichkeit mit HHC (Hexahydrocannabinol), das seit dem 23.3.2023 in Österreich illegal ist.
Obwohl es noch wenig Forschung zu H4-CBD gibt, sind die bisherigen Ergebnisse vielversprechend. Es gibt Anzeichen dafür, dass H4-CBD eine entzündungshemmende Wirkung hat und Schmerzen lindern kann. Zudem kann dieses Cannabinoid helfen, Körpergewicht zu reduzieren. Hauptsächlich wird H4-CBD jedoch aufgrund der entspannenden Wirkung auf den Körper von Kennern geschätzt. Da es sich um ein synthetisches Cannabinoid handelt, müssen jedoch noch weitere Studien durchgeführt werden, um die möglichen Risiken und Vorteile vollständig zu verstehen.
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